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Quo vadis ars?

In zahlreichen Interviews, Corona-Tagebüchern, Kommentaren und Berichten wurde in den letzten Wochen die Situation der Kulturbranche beschrieben und diskutiert. Unsere kommentierte Sammlung von mittlerweile 193 Quellen versammelt Stimmen aus unterschiedlichen Sparten und Medien. So entsteht ein Bild der Kulturlandschaft in der Krise, deren zeitliche Wandlung interaktiv über eine eigene Tag-Cloud erdkundet werden kann.


 

Kulturaufstand in Frankreich . Eine Stunde Theater trotz Lockdown

by Eberhard Spreng, Eckhard Roelcke (30 Jan 2021)
Original source: Deutschlandfunk Kultur

Der Bürgermeister von Marseille Benoît Payan hat gemeinsam mit anderen Städten und Freien Theatern zu zivilem Ungehorsam aufgerufen: Die Theater sollen am Nachmittag für eine Stunde spielen. Die Initiative »Théatres Ouverts« geht ursprünglich von kleineren Theatern aus. Der Bürgermeister von Marseille, Benoît Payan, hat die Initiative aufgegriffen und so für eine große Öffentlichkeit gesorgt. In Avignon, wo die Initiative ihren Ausgang nahm, wurde die kurzfristige Öffnung des Theaters von der Po lizei verhindert. An anderen Orten wurden Gedichte gelesen oder Tango getanzt.
Der Beitrag von Benoît Payan ist die Ankündigung eines Manifests, das sich für die Öffnung der Theater einsetzt. Die Idee ist dabei, in Südfrankreich vor allem im Freien zu spielen, um so die Gefahr einer Ansteckung zu minimieren. Die »Stunde Ungehorsam« richtet sich vor allem gegen die Regierung in Paris und hier vor allem gegen den Präsidenten Emmanuel Macron, der die Kultur aktuell kaum berücksichtigt. Benoît Payan selbst hat bei seinem Aufruf wohl schon die nächsten Wahlen im Blick und versucht, sich in einem traditionell von den Linken okkupierten Bereich zu profilieren. Allerdings ist die Haltung von Benoît Payan sehr ambivalent, da er Mitte der Woche aufgrund des Anstiegs der gefundenen Infektionen noch eindringlich darum gebeten hat, die Vorschriften zur Eindämmung der Pandemie zu befolgen. .

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tag Theater Freie Szene ziviler Ungehorsam Théatres Ouverts Benoît Payan
Darstellende Kunst Interview

»Wir brauchen mehr Klarheit« . Theaterintendant über Lockdown-Folgen

by Christian Stückl, Sabine Leucht (02 Nov 2020)
Original source: taz

Den Dialog mit dem bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder haben zehn bayrische Bühnen in der vergangenen Woche gesucht. Eine Antwort auf ihr Schreiben haben sie nicht erhalten – ob das nur daran lag, dass der Lockdown light schon in Aussicht stand, bleibt offen. Außer dem  Münchner Kulturreferenten hat sich auch niemand von den Hygienekonzepten des Münchner Volkstheaters überzeugt, wie der Intendant Christian Stückl im Interview berichtet. Das Problem des neuerlichen Lockdowns sieht Stückl einerseits darin, da ss nun gerade die Einrichtungen geschlossen werden, die nicht zu den Infektionstreibern gehören. Im Unterschied zum Einzelhandel ist die Kultur wohl nicht laut genug, wenn es darum geht, ihre Interessen zu verteidigen. Andererseits scheint sich die Politik wohl darauf zu verlassen, dass gerade die großen Häuser staatlich subventioniert sind und daher auch von der Krise weniger betroffen sein werden. Dass die vielen Solo-Selbständigen und die gesamte freie Szene in Gefahr sind, wird dabei gerne übersehen.
Die Münchner Ensembles haben nun die Entscheidungsträger um eine Debatte über die Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen gebeten. Ob dieses Gesprächsangebot angenommen wird, ist noch offen. Stückl denkt aber bereits laut darüber nach, ob andernfalls nicht eine Klage der richtige Weg wäre.
Noch bleiben den Häusern – auch aufgrund der reduzierten Kontingente – die Besucher*innen nicht aus. Stückl befürchtet aber einen Entwöhnungseffekt, wenn die Einrichtungen länger geschlossen bleiben. Was aber viel schlimmer ist, sind die Auswirkungen der Krise für die Künstler*innen. Er berichtet vom Gespräch mit einem Tänzer, der nur wenige Jahre hat, um seine Kunst auszuüben. Wenn er jetzt nicht vor Publikum tanzen kann, ist das nicht mehr nachzuholen.

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tag Theater München Dialog mit der Politik Markus Söder November-Lockdown Verhältnismäßigkeit Lebensrelevanz
Darstellende Kunst Interview

Bildet Banden! . Warum der zweite Lockdown für Theater und Künstler*innen wie eine Ohrfeige wirkt

by Georg Kasch (28 Oct 2020)
Original source: Nachtkritik

Die Lage der Theater ist zum Verzweifeln. Nicht nur wird über sie ein zweiter Lockdown verhängt, sie werden zudem der Kategorie »Unterhaltung« zugeordnet, stehen in einer Reihe mit Fitnessstudios, Wettbüros und Bordellen. Und das, obwohl sich die Theater während des Lockdowns so vorbildlich verhalten haben. Mit Streamings haben sie ihr Publikum unterhalten, Hygienekonzepte erarbeitet, die neue Spielzeit drei Mal neu geplant. Und nun?, fragt Gerog Kasch in seinem Kommentar. Die Häuser müssen neuerlich ihre Tore schließen, ob wohl selbst Virolog*innen diese Schritt für nicht notwendig halten. Kann sich die Schließung tatsächlich damit begründen lassen, dass das Publikum sich nach der konsequenten Trennung im Parkett nach der Vorstellung zur Diskussion des Abends trifft?
Wenn die Kultur nun im Gegensatz zu vielen anderen Wirtschaftszweigen als Bauernopfer herhalten muss, dann sollte die Politik für die Bestandssicherung in der Branche aufkommen. Darauf müssen Intendanten, Veranstalter und alle Beteiligten pochen. Ein angemessener finanzieller Ausgleich für die Häuser und eine Art Grundeinkommen für die Solo-Selbständigen mit Verdienstausfall sollte die Branche über die Krise retten.
Währenddessen sollen sich die Kulturschaffenden aber nicht zurücklehnen, sondern das angehen, was im Frühjahr zu kurz kam: Sich mit anderen zusammenschließen, um gemeinsam die Stimme für die Kultur zu erheben. Streamen, denn wer nicht sichtbar ist, wird vergessen. Dabei darf aber nicht der Fehler gemacht werden, alles kostenlos anzubieten, es müssen intelligente Bezahlkonzepte entwickelt werden. Sein letzter Appell richtet sich direkt an die Theaterbranche: Entwerft das Theater von morgen! Wenn die Erfahrungen der letzten Monate produktiv für eine Neukonzeption genutzt werden, dann hat der Lockdown für die Kunst einen Sinn.

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tag November-Lockdown Unterhaltung Hygienekonzepte Bestandssicherung Grundeinkommen Bauernopfer Krise als Chance Streaming
Darstellende Kunst Kommentar

Geld allein reicht nicht . Coronafolgen im ärmsten Bundesland

by Felicitas Boeselager (02 Oct 2020)
Original source: Deutschlandfunk

Wie geht es der Kunstszene? Zum Ende der Freiluftsaison ist die Journalistin Felicitas Boeselager in Bremen unterwegs, um mit verschiedenen Akteuren aus der Freien Szene zu sprechen. Im Rahmen des Programms »Bremer Kultursommer« werden Aktivitäten im Freien gefördert. So kann das » Bremer Tourneetheater« mit dem Stück »An der Corona-Bar« erstmals wieder vor Zuschauern spielen – allerdings nicht auf einer Bühne, sondern im Fußballstadion. Auch wenn die Bedingungen teilweise abenteuerlich sind, freuen sich die Ensemblemitglieder endlich wieder vor Publikum spielen zu dürfen. Das Berufsverbot hat sie doch schwer getroffen, weil damit die eigene Identität, das Selbstverständnis als Schauspieler*in in Frage gestellt wurde.
Gemeinsam mit Rebekka Kronsteiner und Francisco Valenca Vaz besucht Felicitas Boeselager zwei Ausstellungen, die die beiden Kunststudenten kuratiert bzw. mit eigenen Arbeiten während der Corona-Krise entwickelt haben. Die Arbeitssituation für die Kunststudierenden war während des Lockdowns schwierig. Sie konnten nicht in ihren Ateliers in der Kunsthochschule arbeiten und erhielten aufgrund ihres Studierendenstatus auch keine Soforthilfe. So ist die Ausstellung in der Bremer »Galerie Mitte« für sie ein doppelter Glücksfall. Zum einen konnten sie in den Galerieräumen ihre Ausstellung vorbereiten. Zum anderen haben sie zur Eröffnung eine Edition angeboten, die ihnen nun hilft, die ihnen zumindest ein kleines Einkommen beschwert hat.
Der Club »Lila Eule« ist nach wie vor geschlossen. Kleine Clubs mit wenigen Mitarbeitern fallen aktuell durch viele Förderraster bzw. bekommen auch in Programmen wie »Neustart Kultur« nur so minimale Förderungen in Aussicht gestellt, dass damit ein weiterer Betrieb kaum möglich erscheint. Mit der »Lila Laube« haben die Chefs auf einer Insel in der Weser eine Möglichkeit zu Open-Air-Konzerten gefunden. Die generierten Einnahmen decken nur die am Abend selbst entstandenen Kosten und helfen nicht, den Club zu sichern. Dennoch war es den Inhabern wichtig, ein Zeichen für die Clubkultur in Bremen zu setzen.

Das Publikum bei allen Veranstaltungen war begeistert und dankbar, endlich wieder Kultur erleben zu können. Die Freie Szene ist durch die Pandemie eng verbunden, gegenseitige Unterstützung, der Austausch über neue Formate wird von den Betroffenen sehr geschätzt. Dennoch kommen alle Akteure ohne Kulturförderung aktuell nicht über die Runden.
Stephan Behrmann, freischaffender Schauspieler und Dramaturg sowie Sprecher der »Allianz der Freien Künste«, betont, dass die Kulturförderung in Bremen sowohl für die Solo-Selbständigen als auch für die Freie Szene gut waren. Er bemängelt aber, dass die Hilfe nicht in allen Bundesländern so gut funktioniert hat. Als gut empfindet er aktuell laufende Stipendienprogramme, die den Künstler*innen ergebnisoffen die Arbeit an Projekten finanziert. Auch die Unterstützung durch das Programm »Neustart Kultur« bewertet er positiv – auch wenn eine Milliarde in Anbetracht der Größe der Branche nicht wirklich ausreichend scheint. Ob das Geld tatsächlich den einzelnen Künstler*innen hilft, dass kann aktuell noch nicht abgesehen werden – zumal der Verwaltungsaufwand bei der Vergabe recht hoch ist. Wie viele »stille Tode«, d.h. Künstler*innen die sich einen Job in einer anderen Branche gesucht haben, zu verzeichnen sind, ist aktuell noch nicht absehbar. Auch in den nächsten Jahren wird die Situation nicht besser werden. Da die Kommunen sehr gebeutelt sind, können diese die Kulturförderung nicht leisten. Daher sieht Behrmann es als zwangsläufige Folge, dass der Bund eintritt.

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tag Bremen Kultursommer Bremen Freie Szene Clubszene Kulturförderung Neustart Kultur stiller Tod Insolvenz
Alle Sparten Feature und Interview

»Kurz einknicken und dann wieder aufbäumen«

by Karin Beier, Hans-Jürgen Mende (29 Sep 2020)
Original source: NDR Kultur

Der November stellt die Psyche des Hamburgers grundsätzlich vor eine große Herausforderung. Wenn der Novemberblues auch noch mit einem Lockdown verbunden ist, wird es schwierig, den Optimismus zu behalten. Karin Beier, Intendantin des Schauspielhauses in Hamburg berichtet im Interview mit dem NDR davon, dass sie sich im Moment vor allem um das Seelenleben ihrer Mitarbeiter kümmern muss. In der kommenden Woche stand eine Premiere an, die Mitarbeiter*innen haben den Sommer über hoch motiviert an Aufführungen und Hygienekonzepten gearbeitet – mit der Entscheidung von Bund und Ländern alle Kultureinrichtungen im November zu schließen ist die Enttäuschung groß und die Luft erst einmal raus.
Angesprochen auf die Möglichkeit, Premieren und weitere Aufführungen zu streamen, reagiert die Intendantin zögerlich. Das Theater lebt von seinem Live-Charakter. Sie selbst schaut sich äußert ungern Aufzeichnungen an. Eine Möglichkeit, die aktuell am Haus diskutiert wird, ist die Live-Übertragung der Aufführungen. Allerdings bezweifelt Beier, dass die Internetverbindung das zulässt.
Die Folgen des Lockdowns für die Kulturszene sind aktuell noch nicht absehbar. Da sie ein staatlich subventioniertes Haus führt, weiß Beier, dass sie auf hohem Niveau jammert. Im Unterschied zu vielen Gastronomen oder privaten Theatern, die in ihrer Existenz bedroht sind, steht ihr Haus nicht vor der Insolvenz. Allerdings kann sie die freie Szene auch nur ideell unterstützen. Aufgrund der Folgen der Pandemie für die öffentlichen Kassen, geht sie davon aus, dass sich die Theater in den nächsten Jahren verändern werden.

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tag Theater Deutsches Schauspielhaus Hamburg November-Lockdown psychische Belastung Novemberblues
Darstellende Kunst Interview

Debatte um Künstler in Not . Corona-Soforthilfe gefloppt

by Peter Jungblut (28 Sep 2020)
Original source: BR24

Wieder eine Diskussionsrunde zur Lage der Kultur: Im Münchner Volkstheater musste sich der bayrische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Bernd Sibler den Fragen der Kulturschaffenden stellen. Der Unmut ist groß. In Bayern wird die Besucherzahl nach wie vor nicht nach Größe der Veranstaltungsräume, sondern nach Veranstaltungsgrößen gemessen. Lediglich drei Häuser dürfen in einem Modellversuch 500 Zuschauer zulassen. Die Angst der Kulturbegeisterten ist nach wie vor groß, so dass auch diese Plätze nicht ausverkauft sind.
Ebenso erfolglos wie der Modellversuch war das zum Ende des Quartals auslaufende Soforthilfeprogramm für Solo-Selbständige. Statt der erwarteten 60.000 Anträge hat der Freistaat nur 10.000 erhalten, von denen wiederum 8.000 bewilligt wurden. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Haben die einen bereits aus anderen Fördertöpfen Geld erhalten oder Hartz IV beantragt, hält sich der eine oder andere mit anderen Jobs über Wasser, wenn er nicht bereits in einem anderen Beruf sein Glück versucht. In der Kulturbranche geht inzwischen die Angst vor dem »point of no return« um. Was, wenn im kommenden Jahr bereits zu viele Kulturschaffende sich umorientiert haben und eine Rückkehr zur Situation vor dem Lockdown nicht mehr möglich sein wird? Die Ratlosigkeit ist groß. Bernd Sibler verweist auf die Zufriedenheit der Bayern mit den strengen Corona-Maßnahmen, während der SPD-Landtagsabgeordnete Volkmar Halbleib seinen Kollegen von der CSU heftig angreift: Gesittete Kulturveranstaltungen sind keine Infektionsherde. Das ist inzwischen allen bewusst. Daher muss nun endlich etwas für die Kultur getan werden, um die Künstler*innen aus ihrer hoffnungslosen Situation zu befreien.

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tag Soforthilfe Bayern Bernd Sibler Münchner Volkstheater point of no return Sitzplätze
Alle Sparten Bericht

Vorhang auf! . Spielstart: Anti-Corona-Konzepte deutscher Theater

by Verena Greb, Nadine Wojcik (19 Jul 2020)
Original source: Deutsche Welle

Demontierte Sitze, Plexiglasscheiben, Handdesinfektion, getrennte Ein- und Ausgänge: Der Betrieb an den Theatern soll wieder losgehen, doch dafür sind Hygienekonzepte notwendig, die das Publikum vor einer Ansteckung durch Tröpfcheninfektion schützen sollen. Jedes Haus entwickelt aktuell seine eigenen Konzepte. Gemeinsam wird wohl allen sein, dass maximal ein Viertel der bisherigen Karten angeboten werden kann.
Besondere Tests wurden in Augsburg und Berlin durchgeführt. Mithilfe von Maschinen und Ventilatoren wird in den Sälen gro&szli g;flächig Wasserstoffperoxid vernebelt. Das Berliner Ensemble meldet, dass mittels des natürlich abbaubaren Desinfektionsmittels 99 Prozent der Viren und Bakterien abgetötet werden können. Die Technik soll daher in Zukunft nicht nur für die Säle, sondern auch für Toiletten und Eingangsbereich Verwendung finden.
Im Münchner Residenztheater hat man unterdessen einen Theaterparcours entwickelt. Die Besucher*innen werden in Gruppen zu vier Personen durch verschiedene Stationen im Gebäude geführt, wo die einzelnen Szenen gespielt werden. Problematisch ist allerdings, dass nicht nur das Publikum auf Abstand gehalten werden muss, auch die Schauspieler*innen dürfen sich nicht zu nahe kommen.
Die Spielpläne für die neue Spielzeit wurden daher in allen Häusern überarbeitet, extrem körperliche Inszenierungen ebenso gestrichen, wie diejenigen mit vielen verschiedenen Rollen.
Auch wenn die Theater langsam aus der Schockstarre erwachen, bleiben doch grundsätzliche Zweifel an der Kulturpolitik: Warum gelten für die Theater andere Regelungen als für die deutsche Luftfahrt? Welchen Stellenwert hat Kultur? Das Überleben der großen Häuser ist durch Corona-Kulturhilfen gesichert. Reichen diese nicht aus, werden die Bundesländer langfristig aushelfen. Für die kleinen Bühnen, die sich mit den wenigen Sitzplätzen nicht über Wasser halten können, sieht es nicht so rosig aus. Sie müssen nun entscheiden, ob sie die Corona-Pause verlängern. Eventuell ist der Vorhang hier auch schon für immer gefallen.

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tag Spielzeit Theater Hygieneregeln Wasserstoffperoxid Freie Szene Kulturförderung
Darstellende Kunst Bericht

Die Aussichten: grau bis düster . Künstler und die Corona-Krise

by Eva-Maria Magel (22 Apr 2020)
Original source: Frankurter Allgemeine Zeitung

Der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir hat sich in einem Schreiben an Bundeswirtschafsminister Peter Altmeier gewandt. Ihm bereitet nicht nur Sorgen, dass viele Künstlerinnen und Künstler aktuell durch das Raster der Soforthilfen fallen, sondern auch dass keine einheitlichen Regelungen für die Branche in den einzelnen Bundesländern besteht. Das ist umso dramatischer, als gerade die Kultur- und Kreativwirtschaft am längsten von den Auswirkungen der Krise betroffen sein werden. Legt man die kursierende Größe von 100 Personen al s Grenze zur Großveranstaltung zugunde, dann werden viele Theater und Kinos in absehbarer Zeit geschlossen bleiben.
Enttäuscht zeigen sich viele darüber, dass in der Politik wenig Kenntnis und Interesse an den Abläufen in der Kulturbranche besteht. Solange diese aber nicht bekannt sind, kann auch keine effektive Hilfe angeboten werden. Derweil gibt es auf kommunaler und privater Ebene erste Stiftungen und Spendenaktionen, um den Künstlerinnen und Künstlern unter die Arme zu greifen und die freie Szene zu unterstützen. Das ist auch dringend notwendig, denn die Unzufriedenheit in der Branche wächst.

 

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tag Hessen Soforthilfe Hartz IV Großveranstaltungen Tarek Al-Wazir Peter Altmaier
Alle Sparten Bericht

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Bei facing arts handelt es sich um ein non-profit-Projekt, das Sie gerne unterstützen können. Nutzen Sie dazu unser Kontaktformular – wir setzen uns gerne mit Ihnen in Verbindung!

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Facing arts ist ein Projekt von STORM.

STORM spielt als Akronym mit den Namen Miriam Seidler und Tim Otto Roth, die wie viele anderen Freischaffende von der Corona-Krise betroffen sind. Miriam Seidler ist promovierte Literaturwissenschaftlerin. Sie publizierte u.a. ein Übersichtswerk zum Alter in der zeitgenössischen Literatur und ist Herausgeberin der Buchreihe Ästhetische Signaturen. Neben ihrer freien wissenschaftlichen Forschung arbeitet sie aktuell als Lektorin und Fachfrau für Öffentlichkeitsarbeit. Tim Otto Roth ist promovierter Kunst- und Wissenschaftshistoriker, Konzeptkünstler und Komponist. In seiner künstlerischen Arbeit ist er vor allem bekannt durch Großprojekte im öffentlichen Raum, Kooperationen mit führenden Wissenschaftseinrichtungen und seine immersiven Licht- und Klanginstallationen.
Miriam Seidler und Tim Otto Roth arbeiten schon seit vielen Jahren immer wieder in unterschiedlichen Projekten zusammen. Neben gemeinsam kuratierten Ausstellungen hat Miriam Seidler das Projektmanagement für Roths immersive Licht- und Klanginstallation [aiskju:b] und die Pressearbeit für verschiedene Projekte übernommen. Mit facing arts realisieren sie ihr erstes künstlerisches Werk.
Weitere Informationen zu den beiden Projektinitiatoren erhalten Sie unter www.miriamseidler.de bzw. www.imachination.net.

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