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Quo vadis ars?

In zahlreichen Interviews, Corona-Tagebüchern, Kommentaren und Berichten wurde in den letzten Wochen die Situation der Kulturbranche beschrieben und diskutiert. Unsere kommentierte Sammlung von mittlerweile 193 Quellen versammelt Stimmen aus unterschiedlichen Sparten und Medien. So entsteht ein Bild der Kulturlandschaft in der Krise, deren zeitliche Wandlung interaktiv über eine eigene Tag-Cloud erdkundet werden kann.


 

Wie Corona die Kunst demokratisiert . Historisches Missverständnis

by Richard Kämmerlings (27 Apr 2020)
Original source: Welt

Was hat sich in Coronazeiten wirklich verändert, fragt Richard Kämmerlings in der Welt. Auch in Vor-Coronazeiten haben wir bereits Kunst – vom Roman über Rockmusik bis hin zum klassischen Konzert – zuhause konsumiert. Kunst ist schon lange zur demokratischen Massenkunst geworden. Walter Benjamin hat das bereits in den 1930er Jahren mit materialistischem Fortschrittsglauben in seinem Aufsatz »Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit« begrüßt. Dass das Kunstwerk damit die Aura des einzigartigen Werks verliert, ist der demokratischen Massenkunst, an der jeder teilhaben kann, geschuldet. Heute sind es nicht mehr nur Fotografie und Film, sondern eine riesige Medienindustrie bringt mit Streamingdiensten beinahe jeden gewünschten Inhalt ins Wohnzimmer. Bislang hat das der Kultur nicht geschadet, wie die Besucherzahlen von Museen, Lesungen oder Livekonzerten zeigen. Nun ist man ganz auf die postauratische Kunsterfahrung zurückgeworfen, was den unterschiedlichen Sparten einiges abverlangt. Vielleicht – so die abschließende Überlegung von Kämmerlings – lernen wir dadurch die Aura des einmaligen Kunstwerks, die wir zuhause nicht einfach simulieren können, wieder neu schätzen.

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Bildende Kunst/Design Beitrag

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Bei facing arts handelt es sich um ein non-profit-Projekt, das Sie gerne unterstützen können. Nutzen Sie dazu unser Kontaktformular – wir setzen uns gerne mit Ihnen in Verbindung!

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Facing arts ist ein Projekt von STORM.

STORM spielt als Akronym mit den Namen Miriam Seidler und Tim Otto Roth, die wie viele anderen Freischaffende von der Corona-Krise betroffen sind. Miriam Seidler ist promovierte Literaturwissenschaftlerin. Sie publizierte u.a. ein Übersichtswerk zum Alter in der zeitgenössischen Literatur und ist Herausgeberin der Buchreihe Ästhetische Signaturen. Neben ihrer freien wissenschaftlichen Forschung arbeitet sie aktuell als Lektorin und Fachfrau für Öffentlichkeitsarbeit. Tim Otto Roth ist promovierter Kunst- und Wissenschaftshistoriker, Konzeptkünstler und Komponist. In seiner künstlerischen Arbeit ist er vor allem bekannt durch Großprojekte im öffentlichen Raum, Kooperationen mit führenden Wissenschaftseinrichtungen und seine immersiven Licht- und Klanginstallationen.
Miriam Seidler und Tim Otto Roth arbeiten schon seit vielen Jahren immer wieder in unterschiedlichen Projekten zusammen. Neben gemeinsam kuratierten Ausstellungen hat Miriam Seidler das Projektmanagement für Roths immersive Licht- und Klanginstallation [aiskju:b] und die Pressearbeit für verschiedene Projekte übernommen. Mit facing arts realisieren sie ihr erstes künstlerisches Werk.
Weitere Informationen zu den beiden Projektinitiatoren erhalten Sie unter www.miriamseidler.de bzw. www.imachination.net.

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