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Quo vadis ars?

In zahlreichen Interviews, Corona-Tagebüchern, Kommentaren und Berichten wurde in den letzten Wochen die Situation der Kulturbranche beschrieben und diskutiert. Unsere kommentierte Sammlung von mittlerweile 193 Quellen versammelt Stimmen aus unterschiedlichen Sparten und Medien. So entsteht ein Bild der Kulturlandschaft in der Krise, deren zeitliche Wandlung interaktiv über eine eigene Tag-Cloud erdkundet werden kann.


 

Schauspielerin Stephanie Lexer über Art ist relevant . Wie wichtig ist Kunst?

by Stephanie Lexer (31 May 2020)
Original source: Nachrichten München

Kunst und Kultur ist in unserem Alltag ständig präsent. Ob es die Musik ist, die wir im Radio hören, die Serie, die wir am Abend sehen oder das Buch, das wir lesen. In der Corona-Krise haben sich viele der Akteur*innen nicht wahrgenommen gefühlt. Nicht nur wurde Kunst und Kultur nicht als systemrelevant eingeschätzt, auch der einzelne hatte das Gefühl, dass seine Arbeit nicht geschätzt wird. Die Initiative »Art ist relevant« sieht darin ein Symptom unserer Zeit, dass durch die Corona-Krise verstärkt wird. Die Wertsch&au ml;tzung für Kunst und Kultur sinkt in der Gegenwart immer mehr. Das muss sich ändern! Gleichzeitig muss sich aber auch die Branche bewusst werden, dass sie das Denken und Handeln der Gesellschaft maßgeblich prägt und damit auch die Verantwortung hat, sich Gedanken zu machen, wie unsere Welt aussehen soll.
Die Schauspielerin Stephanie Lexer ist Mitinitiatorin der Initiative »Art ist relevant«, die sich aber nicht als reine Corona-Initiative verstehen möchte, sondern sich auch darüber hinaus für die Belange von Kunst und Kultur einsetzen wird. Ein Beispiel ist hier die kritische Hinterfragung von Onlineangebote. Oft entsteht der Eindruck, dass die Arbeit von Künstler*innen aller Sparten als Hobby verstanden wird, das problemlos online zur Verfügung gestellt werden kann. Dabei handelt es sich auch hier um einen Beruf, mit dem der Lebensunterhalt verdient werden muss.
Im Interview berichtet Lexer auch, über ihre Erfahrungen während des Lockdowns. Als Schauspielerin ist sie viel unterwegs und trifft Menschen. Der fehlende Austausch, das befruchtende Gespräch hat sie am meisten vermisst. Darüber hinaus ging die Phase des Lockdowns weit über die Planungsunsicherheit hinaus, mit der Künstler*innen in ihrem Alltag umgehen müssen. Dadurch dass kein Ende absehbar war, war die Akquise neuer Aufträge unmöglich. Auch aktuell können die Produktionsfirmen nur schwer planen und Termine werden immer wieder verschoben. Hinzu kommt, dass das zwischenmenschliche Zusammenleben dauerhafter gestört zu sein scheint: Die energetische Distanz zwischen den Menschen ist auch im persönlichen Kontakt spürbar.
Zum Abschluss des Gesprächs verweist Lexer auf die Notwendigkeit Kunst und Kultur in der Krise zu unterstützen: Viele Initiativen wurden in den letzten Monaten gestartet, um die Existenz von Kulturanbieter wie Kinos und Theatern vor Ort zu sichern Hierzu gehört auch, nicht alles im kostenlosen Onlinestreaming in Anspruch zu nehmen, sondern auch die Bereitschaft zu zeigen, für Angebote im Internet zu bezahlen. Vor allem die Einrichtungen, die nicht staatliche gefördert sind, sind auf diese Form der Unterstützung dringend angewiesen.

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Das Team

Facing arts ist ein Projekt von STORM.

STORM spielt als Akronym mit den Namen Miriam Seidler und Tim Otto Roth, die wie viele anderen Freischaffende von der Corona-Krise betroffen sind. Miriam Seidler ist promovierte Literaturwissenschaftlerin. Sie publizierte u.a. ein Übersichtswerk zum Alter in der zeitgenössischen Literatur und ist Herausgeberin der Buchreihe Ästhetische Signaturen. Neben ihrer freien wissenschaftlichen Forschung arbeitet sie aktuell als Lektorin und Fachfrau für Öffentlichkeitsarbeit. Tim Otto Roth ist promovierter Kunst- und Wissenschaftshistoriker, Konzeptkünstler und Komponist. In seiner künstlerischen Arbeit ist er vor allem bekannt durch Großprojekte im öffentlichen Raum, Kooperationen mit führenden Wissenschaftseinrichtungen und seine immersiven Licht- und Klanginstallationen.
Miriam Seidler und Tim Otto Roth arbeiten schon seit vielen Jahren immer wieder in unterschiedlichen Projekten zusammen. Neben gemeinsam kuratierten Ausstellungen hat Miriam Seidler das Projektmanagement für Roths immersive Licht- und Klanginstallation [aiskju:b] und die Pressearbeit für verschiedene Projekte übernommen. Mit facing arts realisieren sie ihr erstes künstlerisches Werk.
Weitere Informationen zu den beiden Projektinitiatoren erhalten Sie unter www.miriamseidler.de bzw. www.imachination.net.

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